Bitkom e.V. veröffentlicht Vorschläge zum Erreichen der Sammelquote für Elektroaltgeräte
In der EU sollen seit 2019 gemäß WEEE-Richtlinie 65% der Elektro-Altgeräte gesammelt werden, damit Umweltbelastungen vermieden und wertvolle Materialien aus Elektroaltgeräten wiedergewonnen werden können. Im deutschen Rücknahmesystem gibt es in etwa so viele Sammelstellen für Altgeräte wie Tankstellen; trotzdem werden noch nicht genug Altgeräte ins System zurückgegeben. Damit die Sammelquote erreicht werden kann, gibt es einige Stellschrauben.
Im Bitkom sind sowohl Hersteller als auch Händler und B2B-Kunden vertreten. Das Positionspapier von Bitkom zeichnet mögliche Ursachen und Handlungsvorschläge auf:
- Verbraucher besser aufklären
Neben klaren Informationen, wo welche Geräte zurückgegeben werden können, sollten Verbraucher auch aufgeklärt werden, wie sie wichtige Daten sichern und sensible Daten richtig löschen können. - Meldepflicht für B2B-Kunden vereinfachen
Die Meldepflicht für B2B-Kunden bei der Entsorgung von Altgeräten ist mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden. Weiterhin sind sich fast ein Drittel der B2B-Kunden dieser Meldepflicht zusätzlich zur fachgerechten Entsorgung nicht bewusst. (lt. einer Umfrage des weee full-service) - Eigenrücknahme für Hersteller und Handel attraktiver machen
Angebote zur Rücknahme alter Geräte seitens der Hersteller und des Handels, wie Rücknahme-Automaten oder Trade-In Programme, sollten nicht durch Mehrkosten bei der Mengenmeldung bestraft werden. - Großgeräte richtig erfassen
Die Sammelquote wird in Tonnen berechnet, weshalb Großgeräte wie Waschmaschinen, Möbel mit elektronischen Komponenten und Photovoltaikmodule einen besonders großen Beitrag zur Sammelquote leisten. 2017 war die Quote der Haushaltsgroßgeräte mit 42% deutlich geringer als die der Haushaltskleingeräte und Unterhaltungselektronik mit über 70% (lt. Umweltbundesamt). Einige Großgeräte werden als Sperrmüll entsorgt oder ohne Meldung ins Ausland weiterverkauft. Damit mehr Großgeräte in der Sammelquote gezählt werden, sollten öffentliche Sammelstellen und Entsorgungsunternehmen richtig informiert und ggf. auditiert werden. - Aufwand und Nutzen beim Handy-Pfand richtig bewerten
Mobilgeräte können nicht mit Plastikflaschen verglichen werden, weil das System aufgrund der langen Nutzungsdauer deutlich komplexer wäre: Es würde einen erheblichen bürokratischen Aufwand schaffen und hohe Zusatzkosten verursachen. Bei den Herstellern würden innerhalb von vier Jahren drei Milliarden Euro Rückstellungen auflaufen. Mobilgeräte tragen mit ihrem Gewicht nur einen kleinen Teil zur Sammelquote bei
Quelle: Bitkom
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