FAQs zur CE-Kennzeichnung

Häufige Fragen zur CE-Kennzeichnung

Wofür steht die Abkürzung „CE“?

Die Abkürzung „CE“ stand ursprünglich für „Communautés Européennes“ (= „Europäische Gemeinschaften“), wird aber inzwischen, auch durch die europäischen Normungsinstitute, eher als „Conformité Européennes“ (= „europäische Konformität“) übersetzt.

Was bedeutet die CE-Kennzeichnung auf einem Produkt?

Mit der Anbringung des CE-Zeichens auf einem Produkt erklärt der Hersteller, dass dieses Produkt alle anzuwendenden Harmonisierungsvorschriften in der EU erfüllt und dies in einem Konformitätsbewertungsverfahren nachgewiesen wurde.
Alle entsprechenden Richtlinien, die eine CE-Kennzeichnung vorschreiben, finden Sie hier.

Fällt ein Produkt unter eine oder mehrere dieser Richtlinien, so ist die CE-Kennzeichnung verpflichtend und Voraussetzung für das Inverkehrbringen bzw. die Inbetriebnahme. 

Das CE-Zeichen ist kein Qualitätssiegel und keine Herkunftsbezeichnung.

Wie muss das CE-Zeichen aussehen?​​​​​

Die Form und die Proportionen der beiden Buchstaben CE sind genau vorgeschrieben. Das CE-Zeichen muss mindestens fünf Millimeter hoch sein.

Die offiziellen Bilddateien finden Sie hier.

Weitere Hinweise zur Anbringung finden Sie hier.

Was ist der rechtliche Hintergrund zur CE-Kennzeichnung? ​​​​

Die CE-Kennzeichnung ist im sogenannten neuen gesetzlichen Rahmen „New Legislative Framework“ in der EU-Verordnung (EG) Nr. 765/2008 und im Beschluss Nr. 768/2008/EG neu geregelt worden.

Wer muss die CE-Kennzeichnung anbringen?

Die CE-Kennzeichnung darf nur vom Hersteller oder von seinem Bevollmächtigten angebracht werden.

Wann ist die CE-Kennzeichnung anzubringen?

Die CE-Kennzeichnung muss vor dem ersten Inverkehrbringen eines Produktes auf dem EU-Markt angebracht werden. Ein Produkt darf nur dann mit einer CE-Kennzeichnung versehen werden, wenn für das Produkt auch tatsächlich eine entsprechende Richtlinie der Union gilt, die eine CE-Kennzeichnung vorschreibt.

Wo gilt die CE-Kennzeichnung bzw. wo ist sie vorgeschrieben?

Das CE-Zeichen gilt primär in der gesamten EU, aber auch in allen EFTA-Ländern (Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz) und weiteren Ländern, die ein entsprechendes Abkommen mit der EU abgeschlossen haben (z.B. Türkei).

Was legt die CE-Richtlinie fest?

In den je Produkt anzuwendenden Richtlinien ist jeweils festgelegt,

  • welche wesentlichen Anforderungen „essential requirements“ das Produkt erfüllen muss,
  • ob eine benannte Stelle „notified body“ hinzuzuziehen ist und
  • welche Module für die Konformitätsbewertung angewendet werden können.

Können auf ein Produkt mehrere Richtlinien zutreffen?

Ja. Alle Richtlinien sind von den Mitgliedstaaten der EU in nationales Recht umzusetzen. Genauere Spezifikationen für die verschiedenen Produkte, die unter eine bestimmte Richtlinie fallen, findet man in den entsprechenden harmonisierten Normen der EU.

Häufige Fragen zu den Pflichten

Welche Pflichten hat ein Hersteller im Rahmen der CE-Kennzeichnung?

Die Herstellerpflichten reichen von einer Konformitätsbewertung, Konformitätserklärung (EU DoC) und Kennzeichnung des Produktes bis hin zur Technischen Dokumentation und Aufbewahrungspflicht.

Welche Pflichten hat ein Importeur im Rahmen der CE-Kennzeichnung?

Die Pflichten als Importeur beziehen sich vor allem darauf, sicherzustellen, dass der Produkthersteller seinen Pflichten nachgekommen ist. Dazu zählt, dass eine Konformitätsbewertung durchgeführt worden ist, die technischen Unterlagen erarbeitet und die CE-Kennzeichnung angebracht wurden.

Wann wird ein Importeur selbst zum Hersteller?

Versieht ein Importeur ein Produkt mit seinem Namen und seiner Marke wird er selbst zum Hersteller.

Stellen Sie Ihre Fragen in unserem nächsten Online-Seminar zum Thema CE-Kennzeichnung.

Welche Pflichten hat ein Händler im Rahmen der CE-Kennzeichnung?

Händler müssen prüfen, ob das Produkt mit der erforderlichen Konformitätskennzeichnung versehen ist und dass dem Produkt die erforderlichen Unterlagen (z. B. die EU DoC), die Gebrauchsanweisungen und Sicherheitsinformationen beigefügt sind.

Was gehört in eine Technische Dokumentation für die CE-Kennzeichnung?

Die Technische Dokumentation für die CE-Kennzeichnung sollte mindestens die folgenden Elemente enthalten:

  • Namen und Anschrift des Herstellers bzw. den Namen und die Anschrift etwaiger bevollmächtigter Vertreter;
  • eine kurze Beschreibung des Produkts;
  • die Produktkennzeichnung, z.B. seine Seriennummer;
  • Bezeichnung und Anschrift der am Entwurf und an der Herstellung des Produkts beteiligten Betriebsstandorte;
  • Bezeichnung und Anschrift einer etwaigen notifizierten Stelle, die bei der Konformitätsbewertung des Produkts hinzugezogen wurde;
  • Nennung des angewandten Konformitätsbewertungsverfahrens;
  • die EU-Konformitätserklärung;
  • das Typenschild und die Gebrauchsanweisung;
  • Nennung der maßgeblichen Vorschriften, denen das Produkt entspricht;
  • Nennung der technischen Normen, deren Einhaltung geltend gemacht wird;
  • eine Aufstellung der Bauteile/Komponenten;
  • Prüf- und Messergebnisse.

Wie lang ist die Aufbewahrungspflicht der Technischen Dokumentation?

Die Aufbewahrungspflicht der Technischen Dokumentation beträgt 10 Jahre.

Glossar

CE-Anforderungsliste

Die Anforderungsliste ist eine Auflistung aller harmonisierten Normen und CE-Richtlinien, die für ein bestimmtes Produkt Anwendung finden.

EMCD: Electromagnetic Compatibility Directive (Elektromagnetische Verträglichkeit)

Die Richtlinie 2014/30/EU Electromagnetic Compatibility Directive des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Februar 2014 zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die elektromagnetische Verträglichkeit.

EPREL-Datenbank

EPREL steht für "European Product Registry for Energy Labelling" und ist eine online zugängliche Datenbank der EU-Kommission zur Registrierung von Produkten mit einem Energielabel.

ErP: Energy related Products (Energieverbrauchsrelevante Produkte)

Die Richtlinie 2009/125/EG ErP-Directive des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Oktober 2009 zur Schaffung eines Rahmens für die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte.

EU DoC: EU-Konformitätserklärung

In der EU-Konformitätserklärung (EU Declaration of Conformity, kurz EU DoC) bestätigt der Hersteller oder sein bevollmächtigter Vertreter innerhalb der EU die Konformität des Produktes mit den entsprechenden EU-Richtlinien. Die EU DoC darf nur vom Hersteller oder seinem Bevollmächtigten ausgestellt werden.

Konformitätsbewertung

Die Konformitätsbewertung ist ein vom Hersteller durchzuführender Prozess. In diesem Prozess muss der Hersteller nachweisen, dass alle Anforderungen an das jeweilige Produkt erfüllt sind.  Dies muss sowohl in der Design- als auch in der Produktionsphase eines Produktes erfolgen. Die Konformität eines Produktes muss während der kompletten Vertriebszeit durch geeignete Maßnahmen für jedes Produkt sichergestellt werden.

LVD: Low Voltage Directive (Niederspannungsrichtlinie)

Die Richtlinie 2014/35/EU Low Voltage Directive des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Februar 2014 zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Bereitstellung elektrischer Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen auf dem Markt.

RED: Radio Equipment Directive (Funkanlagenrichtlinie)

Die Richtlinie 2014/53/EU Radio equipment directive des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über die Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Bereitstellung von Funkanlagen auf dem Markt.

RoHS: Restriction of Hazardous Substances (Beschränkung gefährlicher Stoffe)

Die Richtlinie 2011/65/EU RoHS-Directive des Europäischen Parlaments und des Rates vom 8. Juni 2011 zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten

Technische Dokumentation

Die Technische Dokumentation beinhaltet alle Unterlagen, die belegen, dass das Produkt die Anforderungen an die CE-Kennzeichnung erfüllt.

UKCA: United Kingdom Conformity Assessed

UKCA steht für "United Kingdom Conformity Assessed" und ist die seit 1.1.2021 gültige Produktkennzeichnung für Großbritannien (England, Schottland, Wales). UKCA tritt anstelle der CE-Kennzeichnung.